Fitnessstudio und Bodybuilding mit Hörverlust – Max Osiris

Max Osiris ist ein hochgradig schwerhöriger Bodybuilder aus dem Südosten Londons. In einem Gastblogbeitrag für RAYOVAC verrät uns Max mehr über seine Fitnesslaufbahn und gibt anderen Schwerhörigen Tipps, wie sie richtig mit dem Workout durchstarten können.

Aller Anfang ist … gar nicht so schwer

Vor drei Jahren war ich das erste Mal im Fitnessstudio. Damals war mein Selbstvertrauen ziemlich am Boden, doch ich wollte unbedingt an meinem Körper arbeiten. Ich war recht schmächtig und wog etwa 82 kg.
Als ich dann mit einem Freund zum ersten Mal den Schritt ins Fitnessstudio wagte, dachte ich mir „Und was, wenn ich etwas falsch mache oder etwas nicht richtig höre? Das wird doch sowas von peinlich!“. Ich war schon ziemlich nervös.
Doch als mir mein Freund ein paar grundlegende Übungen gezeigt hatte und ich sie nachmachte, sah ich, dass eigentlich niemand herschaute. Die Leute im Fitnessstudio konzentrieren sich normalerweise auf ihre eigenen Übungen. Je länger das Training andauerte, desto kleiner wurden meine Bedenken.
Nach der ersten Fitnesseinheit war der Bann gebrochen – ich suchte bereits online nach einem Trainingsplan und der richtigen Ernährungsweise. Mit der Zeit erweiterte ich dann immer mehr mein Wissen. Bodybuilding verläuft in einer Lernkurve: Man weiß nicht immer über alles gleich Bescheid, doch du kannst dir jederzeit Tipps online oder von Menschen aus Fleisch und Blut holen.

Mehr Selbstbewusstsein und eine gesündere Ernährung – Max‘ Weg zum Erfolg

Es sind drei Jahre vergangen und ich bin jetzt ein viel glücklicherer Mensch und zufriedener mit mir selbst. Mein Selbstbewusstsein hat zugenommen, ich gehe auf Leute zu und rede frei von der Leber weg. Mein Körpergewicht hat sich erhöht, wodurch ich viel gesünder lebe. Ich war jetzt schon in einer Menge von Fitnessstudios und habe in der Zeit echt viel dazugelernt.

Ich habe mich in einem Studio im Londoner Stadtteil Wallington angemeldet. Seitdem ich dorthin gehe, habe ich eine zuvor unbekannte Selbstdisziplin entwickelt. Ein positiver Nebeneffekt davon ist auch, dass ich mich jetzt viel besser konzentrieren kann.

 Ebenso hat sich meine Ernährung verändert. Ich setze auf eine proteinreiche Ernährungsweise und überlege mir genau, was ich jede Woche esse. Mittlerweile bin ich zudem Veganer. Dieser Lebensstil ist nicht nur gesünder und besser für die Umwelt, sondern tut auch meinem Körper gut.

 Sonntags bereite ich mein Essen für die ganze kommende Woche zu. So habe ich einen besseren Überblick über das, was ich zu mir nehme, und außerdem steht dann auch das Essen nach dem Training direkt bereit. Ein nicht zu unterschätzender Zeitgewinn, denn neben meiner Arbeit und dem Bodybuilding habe ich kaum Zeit zum Kochen.

Max‘ Tipps für Fitnessanwärter mit Schwerhörigkeit

Habe keine Angst vor dem ersten Mal.

Jeder hat einmal klein angefangen! Jeder Fitnessstudio-Neuling ist wohl anfangs ein wenig nervös und macht wahrscheinlich auch den einen oder anderen Fehler. Niemand stört sich an den Neuzugängen und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass viele Leute gerne bereit sind, anderen eine Übung vorzumachen oder Tipps zu geben.

Erwarte keine schnellen Resultate

Das Ergebnis der harten Arbeit sieht man erst nach einer gewissen Zeit, man darf einfach nicht den Mut verlieren. Am Anfang hatte ich nicht die gleiche Statur wie jetzt und auch noch nicht im letzten Jahr oder dem Jahr davor. Man muss abwarten können.

Halte dich fit

Sobald die Ergebnisse sichtbar sind, muss man unbedingt dranbleiben. Die Muskeln brauchen regelmäßiges Training und entsprechende Nahrung, um ihre Form zu erhalten. Eine proteinreiche Ernährung unterstützt den Muskelaufbau. Es gibt unzählige Ernährungsberater, die dir weiterhelfen können, auch und gerade online, da du ihnen dann direkt eine E-Mail schreiben kannst. Achte nur darauf, dass es sich dabei um einen qualifizierten Experten handelt.

Halte wichtige Verhaltensregeln ein

Sei immer aufmerksam und schau, was um dich herum geschieht. So versperrst du anderen nicht die Sicht oder den Zugang zu den Geräten, wodurch andere Fitnessstudiobesucher ihr Training unterbrechen müssten. Viele Sportler nervt das ganz besonders. Räume immer die Ausrüstung auf, nachdem du sie benutzt hast. Niemand mag es, ewig nach der passenden Hantel zu suchen, die irgendwo anders abgelegt wurde.

Verwende Kopfhörer, um die Hintergrundgeräusche auszublenden

Im Fitnessstudio kann es schon mal laut werden. Andere stöhnen oder schreien und es dröhnt Musik aus den Lautsprechern. Das kann einen leicht vom eigenen Workout ablenken. Ich rate zu klassischen Kopfhörern mit Geräuschunterdrückung. Hör dir dann deine persönliche Playlist an oder schalte dein Hörgerät aus, wenn der Lärm nicht zu ertragen ist (das Zweite musste ich bisher noch nicht tun).
Kopfhörer sind für mich eine große Hilfe, um nicht von Stimmen aus allen Richtungen abgelenkt zu werden. Wenn andere dann etwas von mir möchten, klopfen sie mir auf die Schulter. Das finde ich recht angenehm.

Habe immer zusätzliche Hörgerätebatterien mit dabei

Man kann nie genau wissen, wann die Batterien leer gehen. In meiner Sporttasche habe ich für den Notfall immer eine Ersatzpackung von Rayovac-Batterien mit dabei. Meine Batterien haben bereits öfters im Fitessstudio den Geist aufgegeben. Das war zwar bei meinem Workout an sich nicht weiter störend, doch erschwerte es die Kommunikation mit normal hörenden Trainingspartnern.

Jemand der viel schwitzt, sollte sich einen Schweißschutz für sein Hörgerät anschaffen

Zu viel Feuchtigkeit kann Hörgeräten stark zusetzen. Der leicht einsetz- und abnehmbare Schweißschutz sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit nicht ins Innere des Geräts gelangt. Solche Schweißschutzsysteme kann man sich online ganz leicht bestellen.

Ich hoffe, dass ihr etwas Hilfreiches aus diesem Blogbeitrag mitgenommen habt. Und denkt daran: Auch wenn man taub, schwerhörig oder anderweitig eingeschränkt ist, kann man alles erreichen!
Wenn ihr noch Fragen habt, könnt ihr mich sehr gerne auf Instagram oder Twitter anschreiben. Auf Instagram findet ihr mich unter @max_osiris und auf Twitter unter @themaxosiris. Dort berichte ich über meinen Alltag, meinen Trainingsplan und alles Mögliche. 

Max Osiris

"Es sind drei Jahre vergangen und ich bin jetzt ein viel glücklicherer Mensch und zufriedener mit mir selbst. Mein Selbstbewusstsein hat zugenommen, ich gehe auf Leute zu und rede frei von der Leber weg."