Zurück zur Schule

Zur Uni umzuziehen kann ein stressiges Erlebnis sein – und das sagt Ihnen jemand, der schon am 2. Tag seine Zugangsdaten vergessen hat! Für schwerhörige Menschen wie mich kann es aber noch ein bisschen stressiger sein. Man kann nicht nur die gewöhnlichen Dinge vermasseln oder vergessen, sondern es kann noch vieles mehr schiefgehen. Ich möchte Ihnen einen Leitfaden geben, damit sowohl Sie und als auch Ihr Hörgerät die erste Uniwoche überleben.

Vergessen Sie nicht: Sicherheit geht vor. Wenn Sie im Studentenwohnheim leben, informieren Sie das Personal von Ihrem Gehörverlust, zum Beispiel für den Fall eines Feueralarms. An wenigen Orten auf der Welt gibt es so oft einen Übungsfeueralarm wie in Studentenwohnheimen, aber das kann man nachvollziehen, wenn man bedenkt, dass dort hunderte von Menschen, die noch nie für sich selbst gekocht haben, zusammen unter einem Dach wohnen!

Wenn Sie von zuhause ausziehen, in ein Studentenwohnheim oder woanders hin, sorgen Sie dafür, dass Sie wissen, wo Sie Ihre nächsten Batterien bekommen. Entweder Sie informieren sich, wo sich in Ihrer Umgebung ein Anbieter befindet, oder Sie aktualisieren die Adresse Ihres Online-Abos, falls Sie eines haben (Das sollten Sie! Es wird Ihnen viele unnötige Spaziergänge zu Geschäften ersparen, wenn Sie kein Auto haben.)

Außerdem empfehle ich Ihnen, Ihren Professoren gleich zu Beginn des Semesters von Ihrer Schwerhörigkeit zu erzählen. Die Universität hat sie wahrscheinlich schon darüber informiert, doch es ist besser, wenn sie diese Information einem Gesicht zuordnen können, und so können Sie sichergehen, dass sie wirklich Bescheid wissen. Sorgen Sie dafür, dass Sie bei Ihren ersten Vorlesungen nichts verpassen! Sie sind manchmal überraschend wichtig…

Und dann wäre da noch der Rat, der immer hilfreich ist. Haben Sie immer Ersatzbatterien dabei. Sie werden verhindern wollen, dass die Batterie leer wird, wenn Sie sich mitten in der Vorlesung oder Gruppenarbeit befinden oder sich im Café des Studentenwerks mit einem süßen Typen / Mädchen unterhalten.

Studentenbetreuung. Sie ist darauf ausgelegt, Ihnen zu helfen, doch Sie wären überrascht, wie viele Menschen sie ignorieren. Wie ich, zum Beispiel. Meine Uni hatte einige hilfreiche Angebote für schwerhörige Studenten wie mich, ich bin nur nie hingegangen und habe gefragt! Auf jeden Fall ist es einen kleinen Umweg wert, wenn Sie sowieso auf dem Campus sind.

Zu guter Letzt: Finden Sie heraus, ob es an Ihrer Uni einen Verein für Gehörlose gibt, dem Sie beitreten könnten. An vielen Universitäten gibt es welche, und es ist unglaublich hilfreich, ein paar Leute in der Umgebung zu kennen, die ähnliche Herausforderungen bewältigen müssen. Wenn es keinen gibt, versuchen Sie selbst einen zu gründen! Es ist nicht nur hilfreich, einer Gemeinschaft anzugehören, etwas wie einen Verein selbst zu gründen, sieht im letzten Jahr auch großartig im Lebenslauf aus…

Was Sie auch immer vorhaben, für welche Ratschläge Sie sich auch entscheiden (wenn Sie sich überhaupt für welche entscheiden!), die Uni ist ein tolles Erlebnis und Sie fangen gerade erst an. Genießen Sie es!

"Wenn Sie von zuhause ausziehen, in ein Studentenwohnheim oder woanders hin, sorgen Sie dafür, dass Sie wissen, wo Sie Ihre nächsten Batterien bekommen."